zurück


Tagung des IWF in Prag

25.-28. September 2000

von Gudrun Schneeweiß

Noch im Hochsommer sah es so aus, als ob die Tagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank Ende September 2000 in Prag unter Ausschluß der Öffentlichkeit, vor allem unter Ausschluß von Nichtregierungsorganisationen im Schutze größtmöglicher Bewachung stattfinden sollte. Auch die Informationen des NETZ-Infos liefen in diese Richtung.

Glücklicherweise fand diese Tagung wie schon die letzten beiden davor dann doch mit großer Öffentlichkeit statt: Studenten aus Prag, kirchliche Institutionen und neu gebildete Bürgerinitiativen konnten ihre Regierung zu mehr Offenheit bewegen, ausländische Nichtregierungsorganisationen reisten in die Tschechische Republik ein - wenn auch manchmal nach recht länglichem Aufenthalt an der Grenze - und der Direktor des IWF, Franz Köhler, fand sich bereit, mit ihnen zu diskutieren. Daß es bei den Demonstrationen teilweise zu gewaltsamen Ausschreitungen kam, lag nur zum geringeren Teil am hitzigen Blut der angereisten Italiener und Spanier, ein Deeskalationstraining der Polizei wirkte nur teilweise.

Und die Ergebnisse? IWF und Weltbank bemühen sich - in Maßen - um Gerechtigkeit im Umgang mit Armut und Schulden in der Dritten Welt, sie merken wenigstens schon, daß sie nicht rein neoliberal agieren können.

G.S.

Netz-Info, Dezember 2000
zurück