"Diese Wirtschaft tötet"


Mit seinem apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" hat Papst Franziskus seine harsche Kritik an der kapitailistischen Wirtschaftsordnung bekräftigt und verschärft.

Ganz neue Töne aus Rom!

"Es ist unglaublich, dass es kein Aufsehen erregt, wernn ein alter Mann, der gezwungen ist, auf der Straße zu leben, erfriert, während eine Baisse um zwei Punkte in der Börse Schlagzeilen macht," schreibt der Papst. Alles spiele sich heute nach dem Gesetz des Stärkeren ab; der Mächtigere mache den Schwächeren zunichte.

"Als Folge dieser Situation sehen sich große Massen der Bevölkerung ausgeschlossen und an den Rand gedrängt: ohne Arbeit, ohne Aussichten, ohne Ausweg."

Kritik an der freien Marktwirtschaft

DEr Mensch gelte in dieser Wirtschaftsordnung nur mehr als Ware. Man gebrauche sie und werfe sie weg, wenn sie unbrauchbar wird. Die Theorie, dass jedes vom freien Markt geschaffene Wachstum von sich aus mehr Gleichheit und soziale Einbindung schaffe, sei von den Fakten niemals bestätigt worden. Es drücke sich vilmehr darin "ein undifferenziertes, naives Vertrauen auf die Güte derer aus, die die wirtschaftliche Macht in Händen halten."

Die Gier kennt keine Grenzen

"In diesem Sysem, das dazu neigt, alles aufzusaugen, um den Nutzen zu steigern, ist alles Schwache wie die Umwelt wehrlos gegenüber den Interessen des Marktes." Das ökonomische System sei entmenschlicht "und an der Wurzel ungerecht." Geld wird angebetet "wie das golgene Kalb". Es herrsche eine "Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht und ohne ein wirklich menschliches Ziel." Die Forderung nach der Würde jedes Menschen und nach dem Gemeinwohl scheinen manchmal "von außen hinzugefügte Anhänge zu sein, um eine politische Rede zu vervollständigen, ohne Perspektiven oder Programme für eine wirklich ganzheitliche Entwicklung" zu ermöglichen.